So wird die Gasheizung optimal eingestellt

Der Energieaufwand für die Wohnraumbeheizung beträgt in etwa 70 Prozent des gesamten Verbrauchs im Haushalt. Optimal arbeiten kann die eigene Gasheizung nur dann, wenn sie entsprechend eingestellt ist. Ein Haushalt kann mithilfe einiger Maßnahmen den Energieverbrauch senken und somit auch die Heizungskosten reduzieren.

Das Entlüften der Heizkörper, die Anbringung von Thermostaten und die korrekte Vorlauftemperatur sind nur ein Teil der vorhandenen Möglichkeiten. Mit diesen Tipps können Sie auf Dauer Energie und Geld sparen.

Die Entlüftung des Heizungssystems

Die Entlüftung kann durchaus von Ihnen selbst durchgeführt werden. Die Durchführung empfiehlt sich nicht nur zu Beginn einer Heizperiode. Nach einer Wartung oder einer Reparatur an der Heizungsanlage befindet sich in der Regel Luft im Heizungssystem. Wenn es in den Heizkörpern gluckert, ist es an der Zeit eine Entlüftung vorzunehmen. Bei einem mehrstöckigen Haus sind meist die Heizkörper der oberen Etage betroffen. Denn die Luft steigt immer nach oben.

Das Entlüftungsventil besitzt eine Schraube und liegt gegenüber dem Thermostat. Damit Sie dieses Ventil öffnen können, benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel für die Heizkörper. Diesen können Sie in jedem Bauhaus erwerben. Halten Sie sich einen Auffangbehälter und ein Tuch bereit. Nun können Sie die Schraube mithilfe des Schlüssels drehen und das Ventil öffnen. Zu Anfang entweicht neben der Luft auch etwas Wasser. Wenn nur noch Wasser aus dem Heizkörper fließt, können Sie die Ventilschraube wieder zudrehen.

Mittlerweile gibt es auch schon Automatik- Entlüftungsventile zu kaufen. Diese Ventile entlüften die Heizkörper selbstständig, sobald sich Luft darin befindet. Der Wechsel ist leicht durchzuführen. Allerdings muss vor dem Austausch der Entlüftungsventile das gesamte Wasser aus dem Heizungssystem abgelassen werden.

Mit programmierbaren Thermostaten die Zimmertemperatur regeln

Sowohl programmierbare als auch funkgesteuerte Thermostate eignen sich zur Regelung der idealen Raumtemperatur. Mit ihrer Hilfe können Sie die gewünschten Räume oder die ganze Wohnung dann beheizen, wenn Sie sich auch darin aufhalten.

Ein Beispiel: Sie arbeiten unter der Woche und verlassen morgens um 8 Uhr Ihre Wohnung, welche Sie erst wieder abends um 17 Uhr betreten. Am Morgen und am Abend möchten Sie es warm und bevorzugen 23 Grad. Während Sie schlafen, möchten Sie die Temperatur auf 19 Grad senken. Diese Temperatur soll in der Nacht auch beibehalten werden.

Mit einer einmaligen Programmierung der Thermostate ist das möglich. Bei der Nachtabsenkung gibt es eine Faustregel zu beachten. Damit Sie Energie einsparen, sollte die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht nicht mehr als fünf Grad ausmachen. Eine Unterschreitung der 16 Grad sollte vermieden werden.

Auch den Austausch der Thermostate können Sie mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen.

Der Austausch von alten Umwälzpumpen

Eine Umwälzpumpe oder Heizungspumpe ist zuständig für den Heizwasser-Kreislauf Ihres Heizungssystems. Sie sorgt dafür, dass das erhitzte Wasser bei den einzelnen Heizkörpern ankommt. Die Pumpe führt gleichzeitig das erkaltete Wasser des Kreislaufs zurück zum Heizkessel der Anlage. Pro Jahr kann eine Umwälzpumpe eines Gebäudes mehr als 7000 Stunden in Betrieb sein.

Alte, überdimensionierte oder ungeregelte Umwälzpumpen werden oft durchgehend mit der gleichen Drehzahl betrieben. Eine Einstellung eines Sommerbetriebes oder Winterbetriebes ist nicht möglich. Dadurch verbraucht die Pumpe über das Jahr mehr Strom als nötig.

Die Pumpenregelung von neuen Umwälzpumpen erkennt zum Beispiel den vorhandenen Druck in den Leitungen. Sie berücksichtigt auch den Temperaturunterschied des Wassers im Vor- und Rücklauf. Anhand ihrer Erkenntnisse erhöht oder drosselt die Heizungspumpe dann ihre Leistung.

Hocheffizienzpumpen nutzen einen Spezialmotor, mit dem sich der Stromverbrauch noch weiter reduzieren lässt. Mit einem Austausch einer alten Umwälzpumpe können Sie mehr als 200 Euro einsparen. Während ältere Modelle bis zu 400 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen, benötigen neue Umwälzpumpen in derselben Zeit mitunter nur noch 50 Kilowattstunden.

Die Optimale Vorlauftemperatur bei der Gastherme einstellen

Die Vorlauftemperatur bezieht sich auf die Temperatur des Heizungswassers, welches nach seiner Erwärmung dem Heizungssystem zugeführt wird. Zudem beeinflusst die Vorlauftemperatur oft die Heizungseffizienz, da sie zu hoch oder zu niedrig eingestellt ist.

Einerseits muss die Vorlauftemperatur ausreichen, um alle Räume auf die Wunschtemperatur zu erwärmen. Andererseits soll auch die Rücklauftemperatur niedrig genug sein, damit das Rücklaufwasser die entstandenen heißen Abgase der Anlage kühlen kann.

Die Einstellung der idealen Vorlauftemperatur benötigt Erfahrung und sollte unter der Berücksichtigung der Heizkennlinie erfolgen. Diese Aufgabe wird zumeist von Fachleuten durchgeführt.

Eine gleichmäßige Wärmeverteilung durch einen hydraulischen Abgleich

Bei einer Gasheizung sorgt der hydraulische Abgleich für die gleichmäßige Erwärmung aller Heizkörper. Unter anderem ist dieser erforderlich, wenn sich die Heizkörper trotz derselben Temperatureinstellung unterschiedlich erwärmen. Manche Heizkörper können kalt bleiben, während bei anderen die Heizfläche zu heiß wird.

Das eigentliche Problem liegt in den unregulierten Volumenströmen und Druckverhältnissen des Heizungswassers. Ein hydraulischer Abgleich kann dieses Problem beheben. Dazu stimmt ein Fachmann die Leitungen, Pumpen und Ventile aufeinander ab. Diese Heizungsoptimierung verursacht somit vorab Kosten, die bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus zwischen 650 und 1.250 Euro liegen.

Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Heizungsfachmann bezüglich Förderungsmöglichkeiten seitens der BAFA, der KfW oder anderen regionalen Institutionen beraten.

Titelbild © alexraths – Panthermedia.net

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